Oktoberfest!

Waschbaer mit TrachtenhutO’zapft is! Das Oktoberfest hat heute begonnen – mit dem Einzug der Wiesenwirte, vielen Pferden und Kutschen und so. Aber wieso eigentlich Oktoberfest im September? Mensch, erklär doch mal!

Schicker Hut, lieber Waschbär! Aber die Lederhose fehlt noch zur Verkleidung. Heute ist es ja wieder ganz modern, in Tracht auf’s Oktoberfest zu gehen. Oder in etwas, was einem Dirndl bzw. einer Lederhose entfernt ähnlich sieht.

Aber zurück zum Oktoberfest im September. Das kam so:

Im Jahr 1810 hat Kronprinz Ludwig (der spätere Ludwig der I. von Bayern – der mit der Lola Montez) Prinzessin Therese von Sachsen-Hildburghausen geheiratet. So eine Kronprinzen-Hochzeit war natürlich ganz was Großes und wurde groß gefeiert. Unter anderem mit einem Pferderennen am Sendlinger Berg, der heutigen Theresienwiese mit der Theresienhöhe. Das Rennen wurde am 17. Oktober ausgerichtet.

Weil das allen gut gefallen hat, hat man das Rennen im nächsten Jahr wiederholt. Und im übernächsten auch. Nur 1813 fiel es aus, weil da alle mit Napoleon beschäftigt waren.

Mittlerweile hat man auch den Sendlinger Berg in “Theresienwiese” umbenannt und das Fest wuchs immer mehr. In der Wikipedia steht, dass man Kletterbäume, Schaukeln und Kegelbahnen aufgestellt hat. Von Bierzelt war noch keine Rede – die Stadt hat den Bierausschank nicht erlaubt.

Auf jeden Fall hat ab 1819 die Stadt München die Festleitung übernommen. Karussells kamen dazu und Losbuden boten Porzellan als Gewinn. Immer noch kein Bier.

1880 war es dann soweit: endlich der erste Bierverkauf! Ein Jahr später die erste Hendlbraterei (Hühnnerbraterei für die norddeutschen Freunde). Und weil das jetzt so richtig viele Leute angezogen hat, wurde das Fest auf zwei Wochen verlängert. Allerdings kann es im Oktober schon knackig kalt werden und darum haben die Stadtväter beschlossen, die (meistens) schöneren Septemberwochen auszunutzen. Das Fest wurde so gelegt, dass nur das letzte Wochenende in den Oktober fällt. Darum feiern die Münchner das Oktoberfest im September.

Statt Oktoberfest sagt der Münchner eher “d’Wiesn” – die Wiese, von “Theresienwiese”. Weil da früher mal Wiese war. Heute ist der Platz geschottert. Nix ist mit Wiese. Übrigens ohne Apostroph vor dem “n”. Die Wiese, Einzahl. Bayerisch “die Wiesn” oder kürzer “d’Wiesn”.

Wer heute noch geht: Jacke mitnehmen, Ihr müsst nämlich draußen sitzen. Die Zelte sind seit einer Stunde schon wegen Überfüllung zu.
Eine schöne und friedliche Wiesn

wünschen Euch der Waschbär und sein Mensch

RSS
Follow by Email