Fontane in Berlin

20190309_180658Im Fontane-Jahr müssen wir natürlich gucken, was es in Berlin zu sehen gibt. Direkt am Hotel zum Beispiel eine Plakette, dass er hier mal gelebt hat!

Theodor Fontane ist zwar nicht in Berlin geboren, hat aber sechzig Jahre in dieser Stadt gelebt. Geboren ist am 30. Dezember 1819 in Neuruppin und dort hat er auch seine frühe Kindheit sowie die ersten Gymnasialjahre verbracht. In Berlin hat er Gewerbeschule besucht und seine Ausbildung zum Apotheker absolviert. In verschiedenen Berliner Apotheken hat er später als Apotheker-Gehilfe gearbeitet. Unter anderem in Berlin-Kreuzberg am Mariannenplatz im ehemaligen Diakonissinenkrankenhaus Bethanien. Zwischen 1870 und 1890 verbrachte er als Theaterkritiker für die Vossische Zeitung viele Abende im “Königlichen Schauspielhaus” am Gendarmenmarkt. Das sind wohl die einzigen Gebäude, in denen Theodor ein- und ausging, die noch stehen.

Ab 1872 haben sich die Fontanes mit ihrer wachsenden Familie eine Wohnung in der Potsdamer Straße 134c geleistet – und hier haben sie gewohnt, bis Fontane 1898 starb. Das ist direkt hinter dem Hotel, indem wir immer unsere Berlin-Woche verbringen.

Waschbär und Mensch haben sich auf die Suche gemacht, denn es soll hier noch eine Plakette an das Wohnhaus erinnern. Das Haus selber ist längst verschwunden, hier breiten sich heute die Potsdamer-Platz-Arkaden aus.

20190331_135309Und wir sind tatsächlich fündig geworden. Eine kurze Stichstraße zweigt von der Alten Potsdamer Straße ab … sie heißt “Joseph-von-Eichendorff-Gasse”! Wenn das der Theodor wüsste!

Direkt an der Ecke gibt es links am Gebäude eine Erinnerung an Theodor Fontane:

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Theodor Fontane  (1819-1898) lebte von 1872 bis zu seinem Tode im Hause des Johanniter-Ordens Potsdamer Straße 134c.
“…zuletzt dann vorbei an der Bismarckpforte kehr‘ ich heim zu meinem alten Orte, zu meiner alten Dreitreppen-Klause, hoch im Johanniterhause.“

Der Vers ist ein Teil eines Gedichtes von 1895, in dem Fontane seinen täglichen Spaziergang beschreibt:

Meine Reiselust

Jetzt zwischen Link- und Eichhornstraße
meß‘ ich meine bescheid’nen Maße,
höchstens bis Königin Luise
wag‘ ich mich vor, umschreitend diese,
bleib‘ dann ein Weilchen noch in dem Bereiche
des Floraplatzes am Goldfischteiche.
Der Wrangelbrunnen bleibt mir zur Linken,
rechtsher seh‘ ich Goethe winken,
zuletzt dann vorbei an der Bismarckpforte
kehr‘ ich heim zu meinem alten Orte,
zu meiner alten Dreitreppen-Klause,
hoch im Johanniterhause.

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