Ich mache eine Zeitreise: So hat Frankfurt mal angefangen. An der Furt der Franken gab es eine Kaiserpfalz, in der hat Karl der Große übernachtet und später Ludwig der Deutsche. Sieht doch cool aus!
Der Waschbär hat sich heute in Frankfurt zwischen Frankfurter Dom und der Schirn die neue Ausstellungshalle über die Frankfurter Kaiserpfalz angeguckt und war mächtig beeindruckt.
Merowinger und Karolinger haben zwischen 500 und 900 nach Christus viele solcher Pfalzen in ihrem Reich erbaut. Eine Pfalz ist ein Stützpunkt für den reisenden König oder Kaiser gewesen; das Wort geht wahrscheinlich auf das lateinische “palatium” für “Palast” zurück. Pfalzen wurden in den Abständen angelegt, die man zu Pferde an einem Tag zurücklegen konnte – rund 30 km.
Als Karl der Große im Jahr 793 nach Frankfurt kam, um das Osterfest zu feiern, gab es allerdings nur einen Königshof. Das war noch wesentlich kleiner, bloß ein Wirtschaftshof und eine (vermutlich eher spartanische) Unterkunft. Erst sein Sohn, Ludwig der Fromme, hat ab 820 die Pfalz zu Frankfurt bauen lassen, wie sie oben zu sehen ist. Auch Karls Enkel, Ludwig der Deutsche, baute weiter an der Pfalz und fügte die Basilika hinzu, die unmittelbar an den heutigen Dom angrenzte.
Von diesen Pfalz-Bauten kann man in der Ausstellungshalle noch dicke Mauerreste bewundern. Aber auch aus der Römerzeit sind auf dem gleichen Areal noch Funde erhalten: ein Rundbad aus dem Jahr 76!
Die Ausstellungshalle ist frei zugänglich, es kostet keinen Eintritt. Die Halle ist großzügig überdacht und mit guten Informationen bestückt. Es gibt Schautafeln und viele Erklärungen. Der Besuch lohnt sich.