Herr Buchfink ist sehr bunt, aber den meisten Menschen fällt er dennoch nicht auf. Dabei prunkt er mit stahlblau und rostrot, schwarz und weiß. Beim Auffliegen blitzen die hellen Flügelbinden auf. Sein Lied singt er meist von einem waagerechten Ast, selten von einer Baum- oder Buschspitze.

Frau Buchfink ist schlichter, aber so unscheinbar wie ein Spatz ist sie auch nicht. Auch sie hat schwarz-weiß, gelb und etwas gedämpftes Rostrost.
Buchfinken bleiben im Winter häufig in ihren Revieren, besonders die Männchen verlassen nur selten die deutschen Gebiete. Weibchen weichen etwas weiter nach Süden aus. Die Männchen vagabundieren in Männer-Trupps umher, schließen sich anderen Kleinvögeln wie Schwanzmeisen, Goldhähnchen und Tannenmeisen an.
In Schleswig-Holstein bekommen wir im Winter Zuzug von skandinavischen Buchfinken. Ab Februar sammeln sie sich und sind dann oft mit zehn oder mehr Männchen in meinem Garten. Im April ist dann nur das heimische Paar da.
Der Buchfink singt ein sehr aufrührerisches Lied:
Ich, ich, ich schreib an die Regierung!
Jawoll! Das Lied endet in einem deutlichen Triller.
So wie wir Menschen haben auch die Buchfinken unterschiedliche Dialekte. In Hannover singt der Buchfink sehr selbstbewusst mit einem langen Triller am Strophenende:
Bin, bin, bin ich nicht ein schöner Reitersgeneral?
Noch weiter im Norden wird es wieder kürzer. Bei uns in Dithmarschen singt er sehr knapp und fast ohne Triller am Ende:
Ich, ich, ich schreib Dir!
Gut, dann reiche ich das an die Regierung weiter.
Buchfinken gehören zu den Finken und dabei genauer zu den „Edelfinken“ mit vier Arten: Bergfink, Teidefink, Gran-Canaria-Fink und Buchfink. In die weitere Verwandtschaft gehören zum Beispiel Grünfink oder Stieglitz. Gut erkennbar sind die Finken an den Schnäbeln: massiv und kräftig, gut geeignet, um Samen und Körner aufzuknacken.
Man kann Buchfinken leider gar nicht in ein Vogelhäuschen zur Fütterung locken, sie fressen nur am Boden und nehmen im Winter auf, was Spatz und Meise herunterwerfen. Er folgt gerne den anderen Kleinvogelschwärmen und schaut, wo sie fressen – er weiß genau, dass für ihn immer viel anfällt. Samen, Beeren und Kleininsekten zählen zu seiner Nahrung.