Wer singt denn da? Die Singdrossel

Schlank und hellbraun, eine helle, stark getropfte Brust – die Singdrossel unterscheidet sich deutlich von der Amsel. Sie ist ein Zugvogel und kommt zwischen Ende März und April zurück. Dann macht sie sich lautstark bemerkbar.

Singdrosseln singen unermüdlich am Tag, in der Dämmerung, nachts. Ihr Gesang ist laut, schmetternd und unverkennbar. Ihre Gesangsmotive werden immer drei- oder viermal wiederholt. Dabei hat jede Singdrossel ihre eigenen Motive, eine singt sehr kurze Töne, andere längere, eine singt flötend, andere schmetternd.

Aber gleich ist immer das Wiederholen. Und dafür gibt es viele Merksprüche. 

Guck mal, guck mal, guck mal!
Mädchen, Mädchen, Mädchen!
Küss sie, küss sie, küss sie!

Andere  hören:

Marie, Marie, Marie,
komm her, komm her, komm her,
mach hin, mach hin, mach hin,
Marie, Marie, Marie, Marie!
komm, komm, komm!

Ganz besonders schön finde ich die Schweizerdeutsche Version:

Bon jour, bon jour, M0nsieur
Coubert, Coubert, Coubert!
Wo hii?  Wo hii? Wo hii?
Uf Bäärn? Uf Bäärn? Uf Bäärn?
Uf Züri! Uf Züri! Uf Züri!

Die Singdrossel sitzt hoch oben in den Wipfeln, aber selten auf dem höchsten Gipfel. Sie sitzt etwas versteckt in der zweiten Etage, am Stamm oder auf einem waagerechten Ast. Man muss den fleißigen Sänger schon suchen.

Kommt sie einmal auf den Boden, um nach Würmen zu suchen, fällt sie durch ihre aufrechte Haltung auf. Viel schlanker und zierlicher als die Amseln richtet sie sich gerne auf, schaut mit großen schwarzen Augen aufmerksam die Umgebung an und läuft rasch ein paar Schritte. Schnell pickt sie einen Wurm auf – und fort ist sie wieder. Sie wirkt ein bisschen schüchtern, nicht so selbstbewusst wie die Amseln oder die Misteldrosseln, die ähnlich gefleckt sind.

 

 

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