Vilstal-Radweg Tag 3

Donau bei WindorfDie Donau ist wirklich blau! Ich habe ein Beweisfoto gemacht: blau mit kleinen weißen Wölkchen drin!

Haha! Der Waschbär hat zwar Recht, aber nur, weil sich der Himmel im stillen Altwasser bei Windorf spiegelt. Sonst ist die Donau zwar schön, aber eher schlammbraun als blau.

Am dritten Tag haben wir das Vilstal verlassen und sind auf den Donauradweg eingeschwenkt. Nur 20 km bis Passau sind wir ihn gefahren, dann ging es mit dem Zug wieder heim.

Der Donauradweg ist sicherlich einer der bekanntesten Radfernwege in Deutschland, entsprechend viele Radfahrer sind unterwegs. Es wäre schön, wenn jeder sein Velociped mit einer Klingel ausstatten würde, diese auch benutzen täte und nicht mit einem Affenzahn plötzlich auf der falschen (!) Seite überholen würde.

Jedem, der uns demnächst rechts überholt und jedem, der nicht vorher klingelt, beiße ich – der Waschbär –  ein Stück aus dem Reifen!

Donau bei WindorfBei Windorf, unserer letzten Station, ist das Fahrwasser der Donau durch mehrere Inseln unterbrochen. Sie teilen den Strom, so dass Windorf an einem ruhigen Seitenkanal liegt.

 

Eine der Inseln ist über einen Damm erreichbar und bietet einen schönen Abendspaziergang. Auwald wächst da zwar nicht mehr, aber hübsch ist es trotzdem. Schlinggewächse überdecken die Bäume, vor allem der Hopfen hangelt sich überall hoch. Hopfen windet sich im Uhrzeigersinn – also rechtsherum. Es gibt weibliche und männliche Pflanzen.

Hopfen Hopfen Hopfen

Und das kommt ins Bier? Diese komischen Puffdinger?

Diese “komischen Puffdinger” sind die weiblichen Blüten. Alle Blüten stehen zusammen in einer kleinen Ähre, jede Blüte hat am Stiel ein kleines Hochblatt. Anfangs sind diese Hochblätter ganz winzig. Wenn die Blüte befruchtet ist und die Blütenblätter abfallen, vergrößert sich das Hochblatt einer jeden Blüte. Zum Schluss sieht es aus, als wenn ein Zapfen am Ast hängt. Der Bierbrauer nennt das “Puffding” die “Hopfendolde”. Puhlt man die Blätter auseinander, sieht man in den Achseln der Blätter eine kleine Nuss – der Hopfensamen.

In den Hopfenfeldern verhindert man die Bestäubung, alle Pflanzen sind weiblich. Befruchtete Hopfendolden sollen ganz scheußlich schmecken, darum darf es keine männlichen Pflanze in der Umgebung geben. Auf den Hochblättern der verblühten Dolde bilden sich gelbe Harzkügelchen, aus denen man den Stoff Lupulin gewinnt. Lupulin dient der Haltbarmachung, als Bitter- und Aromastoff für das Bier. Je nach Hopfensorte und nach der Dauer des Mitkochens wird das Bier mehr oder weniger bitter.

Hopfendolden kann man auch nehmen, um Ungeziefer und Feuchtigkeit fernzuhalten. Das wurde früher in Bibliotheken so gemacht: getrocknete Hopfendolden wurden hinter die Bücher gelegt.

Und zu guter Letzt kann man die frischen Hopfentriebe, die im Frühjahr aus der Erde sprießen, als “Hopfenspargel” essen.

Das war es von Vils und Donau, von Gemüse und Hopfen!

Waschbär und Radfahrer sagen “Tschüss” bis zur nächsten Woche mit neuen Berichten von unterwegs!

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